E-Learning-Unternehmen Plakos erfolgreich durch Finanzierungsrunde geführt
Die lübecker Plakos GmbH ist ein deutscher Verlag, der vor allem in die Bereiche Digitalisierung und Apps investiert. Zudem hat das Unternehmen eine E-Learning Plattform geschaffen, mit der bereits über 10 000 Jobsuchenden bei der Vorbereitung auf Einstellungsverfahren geholfen wurde.
Geschäftsführer Waldemar Erdmann ist seit seinem Studium der Wirtschaftsinformatik fasziniert von dem Gedanken eine Plattform anzubieten, die Menschen hilft die eigenen Stärken zu erkennen und weiterzuentwickeln. So ist die Plakos GmbH entstanden. Die Plattform bietet Berufseinsteigern passende Online-Tests, Kurse, Apps und Bücher zur Vorbereitung auf das Auswahlverfahren im Öffentlichen Dienst und in der Privatwirtschaft. „Angefangen hat das Ganze mit einigen Webseiten, welche ich zuerst im Studium und dann neben dem Beruf aufgebaut habe. Seit acht Jahren mache ich das hauptberuflich. Plakos ist eine starke Marke im Online-Karriere-Bereich mit großem Potential. Wir werden die Digitalisierung im deutschen Bildungsmarkt weiter vorantreiben und Berufseinsteigern die Lernmittel zur Verfügung stellen, die sie in der heutigen Zeit brauchen“, erläutert Erdmann.
Doch im Vorfeld gab es für den 37jährigen aus Lübeck einige Herausforderungen. Um stärker wachsen zu können, wurde 2019 viel in neue Mitarbeiter, Software und Marketing investiert. Außerdem war ein Wechsel im Gesellschafterkreis geplant und machte so eine neue Finanzierungsrunde unumgänglich. Deshalb wandte sich Waldemar Erdmann im November 2019 an die Wirtschaftsförderung Lübeck. Diese stellte daraufhin den Kontakt zu den ehrenamtlichen „Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein e.V.“ her.
Der Mentor und Finanzexperte Egon Biank übernahm den Fall. In einem Erstgespräch wurde zuerst einmal eine Bestandsaufnahme gemacht. „Meiner Einschätzung nach war die Realisierung der erforderlichen Finanzierung fraglich. Trotzdem habe ich Herrn Erdmann empfohlen, ein gemeinsames Gespräch mit Wirtschaftsförderinstituten in Kiel zu führen. Insbesondere mit der Bürgschaftsbank und der MBG, die in einem derartigen Fall Risikokapital zur Verfügung stellen. In meiner Berufszeit hatte ich ständig Kontakt zur MBG. Daher konnte ich Herrn Erdmann bei der professionellen Vorbereitung auf dieses wichtige Gespräch helfen.“
Das Gespräch fand Anfang 2020 statt. Eines der Resultate daraus war, dass man sich von Seiten der MBG eine nennenswerte stille Beteiligung vorstellen konnte. „Nach einem über sechsmonatigen und nervenaufreibenden Prozess ist uns dies gottlob gelungen. Mit der MBG- Zusage war es dann deutlich leichter Finanzierungsgespräche mit Banken aufzunehmen. Wir haben die Bankinstitute in Lübeck angesprochen, die durch Lokalkompetenz und Entscheidungsbefugnis vor Ort bei Unternehmen dieser Größenordnung erfahrungsgemäß leichter zu überzeugen sind. Es gelang uns zwei Zusagen zu erhalten, wobei Herr Biank wesentlichen Anteil an dem schlussendlich positiv verlaufenen Finanzierungsprozess gehabt hat“ berichtet Waldemar Erdmann.
„Die neue Finanzierungsrunde war wichtig. Ohne die zusätzlichen Investitionen würde das Unternehmen auf der Stelle treten. Um am Markt erfolgreich zu sein und den Kunden das bestmögliche Produkt zu liefern ist es für jedes Unternehmen wichtig, dass es eine klare strategische Ausrichtung gibt, jeder an einem Strang zieht und sich das Unternehmen den Marktbedingungen anpasst. Das war bei Plakos nicht immer so. Daher würde ich diesen Schritt in jedem Fall wieder machen. Und in jedem Fall wieder mit externer Unterstützung. Ich denke die „Mentoren für Unternehmen in S-H“ sind gerade für junge Unternehmer sehr hilfreich. Die haben viel Erfahrung. So können kostspielige Fehler vermieden werden, die in jedem Unternehmen ganz üblich sind. Ich bin meinem Mentor Herrn Biank für seine Unterstützung sehr dankbar“, zieht Erdmann Bilanz.
Auf die Frage nach der Zukunft von Plakos zeigt sich Erdmann trotz Corona-Krise optimistisch. „Unser Fokus wird weiter auf digitalen Bildungsangeboten liegen. Beim Thema digitale Lernplattformen ist Deutschland ein Entwicklungsland. Wir hinkten Ländern in Skandinavien, Asien und Nordamerika hinterher. Im Bereich der Digitalisierung der Bildung hat Deutschland leider lange geschlafen. Während des Lockdowns wurden diese Missstände offenkundig und noch weiter verschärft. Mittlerweile sollte jedem der 16 Bildungsminister in Deutschland klar geworden sein, dass die Art und Weise, wie unsere Kinder heute lernen, sich drastisch verändert hat und weiter verändern wird, auch nach dem Lockdown“, spricht der Familienvater aus Erfahrung. „Das bedeutet die heutige Lehrerausbildung muss komplett neu gedacht werden. Der Lehrer wird mehr zum Coach. Administrative Aufgaben werden stärker als bisher durch Lernplattformen übernommen. Diese Veränderungsprozesse will und wird Plakos unterstützen“.