01. November 2023

Bundeskongress der Wirtschaftssenioren

Vom 24. – 26. Oktober veranstalteten der „Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein e.V.“ in Lübeck den  diesjährigen Kongress aller bundesweit ehrenamtlich agierenden Wirtschaftssenioren.

Nach Lübeck kamen die Vertreter von 14 Vereinen aus verschiedenen Bundesländern zum Erfahrungsaustausch, zur Entwicklung wichtiger neuer Beratungsfelder und gemeinsamer Aktivitäten. Sie repräsentieren rund 1.000 ehrenamtliche Berater in den jeweiligen Bundesländern. Sie alle eint das ehrenamtliche Engagement, eine langjährige Erfahrung ihrer Mitglieder sowie die Vielfalt an aktuellem Know-how und Kompetenzen direkt aus der Unternehmenspraxis. Damit wollen sie die Entwicklung gerade des Mittelstandes und kleiner Betriebe in Deutschland fördern und sichern. Die Beratungsfelder reichen von Gründungen, Start-Ups, Geschäftsoptimierung/Problemlösungen bis zu dem wichtigen und drängenden Thema der Nachfolgesicherung.

Seit mehr als 15 Jahren finden die Treffen des Wirtschaftsseniorennetzwerkes an jeweils wechselnden Orten statt. www.wirtschaftssenioren.net.

„Die Erweiterung des Produktportfolios der Vereine um ESG-Beratungsleistungen und KI sowie die Intensivierung der Social Media-Aktivitäten, ist eines der wichtigen Ergebnisse des Kongresses“, berichtet Dorothee Thomanek, Gastgeberin und Vorsitzende des Schleswig-Holsteinischen Vereins „Mentoren für Unternehmen in SH e.V.“

Der Bundeskongress im Radisson Blue Senator Hotel an der Trave in Lübecks Innenstadt begann am 24. Oktober mit einer Stadtführung und ersten Austauschgesprächen beim gemeinsamen Abendessen.

Der erste Arbeitstag am 25.10. startete mit einem Ehrengast:

Der Bürgermeister Lübecks, Jan Lindenau, hieß alle Teilnehmer in der Hansestadt herzlich willkommen und berichtete über Fortschritte und Erfolge in der städtischen Digitalisierung und deren Bedeutung. Er würdigte die wichtige ehrenamtliche Tätigkeit aller Wirtschaftssenioren und sicherte die Förderung dieses Engagements innerhalb seiner Möglichkeiten zu.

Der nächste Tagesordnungspunkt war die Vorstellung der Teilnehmer, ihrer Arbeits-Schwerpunkte und ihrer Herausforderungen. Schwerpunktthema des ersten Tages war „Künstliche Intelligenz“ sowie vereinsinterne Know-how-Transferlösungen. Wichtige Impulse gab der Vortrag über KI für KMUs von Ulrike Aumüller, FH Kiel.

Nach dem Mittagessen wurde bei „Geh-Sprächen“ über Möglichkeiten der Erhöhung der Bekanntheit der ehrenamtlichen Beratungsangebote diskutiert, bevor es dann zum Festabend in die Lübecker Schiffergesellschaft ging, mit vielen externen Gästen aus der Region.

Der Festabend begann mit einem ganz besonderen Gast. Der Schleswig- Holsteinische Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus Claus Ruhe Madsen begrüßte die Gäste persönlich und hielt eine launige Rede, in der er auf die Begrüßungsrede der 1. Vorsitzenden Dorothee Thomanek einging, natürlich nicht ohne das Engagements der Wirtschaftssenioren zu würdigen und deren Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. Er forderte eine aktive, konstruktive Fehlerkultur und mehr Mut, neues zu wagen, statt auf die nächste gesetzliche (Über)Regulierung zu warten. Mit sympathischem dänischem Akzent schilderte der Minister seinen Einsatz zum Abbau bürokratischer Hemmnisse und Hürden, die er mit Vorschlägen im Bund einbringen will.

Das festliche Essen, gute, angeregte Gespräche machten den Abend in den historischen Räumen der Schiffergesellschaft zu einem äußerst gelungen Ausklang des ersten Arbeitstages.

Am letzten Konferenztag standen dann das schwergewichtige Thema: „Klima/ Umwelt/ Nachhaltigkeit/ Sustainability“ auf der Tagesordnung. Eingeleitet wurde die Diskussion von einem Vortrag von Jens Brendel (Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein). Er gab einen Überblick über die 17 Ziele der United Nations Sustainable Development Goals und die gesetzlichen Umwelt-Regelungen in Deutschland. Es folgten Praxisbeispiele ihrer heutigen Anwendung in Unternehmen. Am Ende waren sich alle Teilnehmenden einig, dass dieses Thema immer mehr Anforderungen und Konsequenzen auch für kleine und kleinste Unternehmen haben wird. Ein Beispiel: das Lieferkettengesetz und die ESG Kriterien (Environment, Social, Governance), die, wie seinerzeit die ISO Normen, für alle Unternehmen relevant sein werden.

Nach diesem herausfordernden Thema endete der Bundeskongress der Wirtschaftssenioren, nicht ohne das nächste Treffen für 2024 in Berlin mit den gastgebenden Kollegen des bbd – Berliner Beratungsdienst e.V. festgelegt zu haben.

Dorothee Thomanek dankte zum Schluss für die aktive Teilnahme, wertvolle Inputs und besonders ihrem Kollegen dem 2. Vorsitzenden Anton Schlenger-Evers für die arbeitsintensive Organisation des Bundeskongresses. „KI und Sustainability werden in Zukunft auch unsere Mandanten, die KMUs beschäftigen und fordern“, sagt sie. „Der Austausch mit den Kollegen bundesweit hat mir gezeigt, wie wichtig die gemeinsame Entwicklung von Beratungsprodukten für die Wirtschaftssenioren ist, schließlich arbeiten wir alle ehrenamtlich und finanzieren uns größtenteils aus Spenden und Zuwendungen. Dies betreffen auch gemeinsame Social-Media-Aktivitäten, um deutlicher Gehör zu finden und eine gemeinsame Lobbyarbeit.“



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